Kühlwasserwechsel an Speedy 1050

Typisch Engländer

… dachte ich mir, als ich das erste Mal braune Flecken unter meiner Speedy fand. Aber alles der Reihe nach. 2019 hatte ich mir endlich nach längerem Überlegen und Suchen die erste „neue“ Triumph, eine Speed Triple 1050 von 2007 mit nur 14 Tkm auf der Uhr gekauft. Im ersten Jahr wurden es nicht viele Kilometer, aber in 2020 fanden sich nach längeren Fahrten bei heißem Wetter braune Tropfen unter der Lady. Gut, bei den Maschinen aus Meriden kommt das schon mal vor, aber bei einer „Neuen“ doch nicht? Mein erster Verdacht „Öl“ bestätigte sich nicht, also blieb nur Wasser übrig. Wenn es heiß ist, dann dehnt sich das Wasser aus, und läuft dann irgendwann über, dachte ich mir. Allerdings passierte das dann im Laufe des Sommers immer wieder, so dass es auch irgendwann nicht mehr überlaufen sollte, da der Wasserstand im Ausgleichsbehälter mit dem Tropsen abnimmt? Der Blick in den Behälter offenbarte dann eine ziemlich braune Brühe, die erheblichen Handlungsbedarf signalisierte.

Aber der Wasserstand war zwischen min und max und damit normal und sollte eigentlich dann nicht mehr überlaufen. Ausgiebige Recherchen im Internet und Foren ergab als mögliche Ursache ein defektes Entlüftungs- und Überdruckventil des Kühlers. Der freundliche Triumph-Händler (Fa. Schmidt in Mörstadt) bestätigte mir meinen Verdacht, als ich dort das Ventil bestellte. Und von Igel kam dann noch der Tip, gleich auch noch den Kühler und das ganze System mit dem Kühlerreiniger von Liqui Moly zu reinigen. Als dann alles beisammen war, gings ans Werk.

Den Kühlwasserschlauch am Kühler und am Motorausgang entfernt und schon kam die braune Brühe namens Kühlwasser heraus.

Das Entlüftungsventil und der Stutzen am Kühler war komplett mit einem Rostschlamm verklebt, der vermuten ließ, dass hier seit 2007 kein Kühlwasserwechsel (bei Triumph in München) durchgeführt worden war.

Als nächstes kam der Gartenschlauch zum Einsatz, mit dem ich so lange Kühler und System spülte, bis klares Wasser herauskam. Als nächstes füllte ich das System 5mal mit Wasser auf, um dann den Motor warm laufen zu lassen und ein paar Runden ums Haus zu fahren. Danach war das Wasser zumindest so klar, dass ich als nächstes den Kühlerreiniger, verdünnt mit Wasser, einsetzte und den Motor laufen ließ, ohne zu riskieren, dass vor lauter Rost die Wirkung des Kühlerreinigers verpufft. Beim Entleeren war das Wasser nur noch leicht getrübt und die finale Spülung förderte klares Wasser zu Tage. Als neues Kühlmittel kam nun Glysantin G30 zum Einsatz, wird es doch in Foren ausdrücklich gegenüber anderen Typen empfohlen. Ich entschied mich damit auch ausdrücklich gegen die Empfehlung im Owner´s Handbook, welches ein Gemisch Glykol / Wasser vorschreibt! Da dieses so keinen Korrosionsinhibitor enthält, ist es auch nicht verwunderlich, dass der Kühler so stark rostete. Das neue Ventil und eine neue Kühlwasserfüllung haben die Leckage beseitigt. Die Farbe der eingefüllten Flüssigkeit hat sich seitdem nicht mehr verändert, was auf eine geglückte Reparatur und Reinigung schließen lässt. Und wo kann nun das Wasser unter der Lady her? Die einzige vernünftige Erklärung ist, dass durch das verstopfte Ventil sich der Kühler nicht vernünftig entlüftete und ausdehnende Luft Wasser aus dem Kühler in das Vorratsgefäß drückte.

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