Türkei mit dem Motorrad

Hallo,

 

durch Zufall bin ich auf Facebook über den Bericht von Margitta Bieker von ihrer Motorradreise in die Türkei gestoßen.

 

Nach einem kurzen Chat hat sie uns erlaubt einen kleinen Ausschnitt aus Ihrem Buch auf unserer Webseite bzw.in unserer Zeitung zu bringen. Der unten folgende Text und die Bilder sind von ihr.

 

Hier gibt es auch noch die Leseprobe.

 

Viel Spaß beim Lesen und ggf. Kaufen des Buches

Roger J.

Text und Bilder von Margitta Bieker 

 

Seit 2 Jahren versuchten wir, in die Türkei zu reisen. Corona machte es immer wieder zunichte. Nun sind George und ich seit dem 01.04.22 im Ruhestand und seit dem 06.05.22 verheiratet. Unserem langen Honeymoon steht nichts mehr im Wege. Endlich ohne Zeitdruck reisen, kein Arbeitgeber wartet auf uns, zwei Monate und rund 10.000 Kilometer haben wir dafür mit Hin- und Rückreise eingeplant. Bei der Bereifung haben wir uns für die Marke Mitas entschieden, die sollen eine lange Haltbarkeit haben. George fährt seine Husqvarna Norden, ich die Triumph Tiger 800 XRT. Diese Maschine hat alles, was man braucht und ist fast durchgängig gut durchdacht, bis auf den langen Seitenständer. Das Parken muss geplant sein und funktioniert nur bei ebenem Gelände oder noch besser leicht nach links abschüssig. Und der große Wendekreis – auf den könnte ich auch verzichten.

 

Allgemeine Informationen:

Benzin 95 Oktan 1,36€, dichtes Tankstellennetz, gute Straßenverhältnisse, überwiegend vierspurig. Übernachtungen im Schnitt für 32 Euro das Doppelzimmer in guten Hotels. Die türkische Wirtschaft liegt am Boden, die Inflation ist hoch. 1 Türkische Lira = 0,06 Euro. Essen kostet 12 Euro für zwei Personen maximal. Zigaretten 3,50 € 21 Stück. Kaum Tourismus in Ostanatolien, einige Militärkontrollen, aber freundlich. Sehr herzliche und freundliche Menschen, die uns immer wieder in Gespräche verwickeln, sofern Englisch funktioniert. Relativ oft findet sich auch jemand, der Deutsch sprechen kann – mal mehr, mal weniger gut. Die Polizei will keinen Führerschein sehen, sondern lädt uns zum Chai trinken ein und bombardiert uns mit Fragen. Woher? Wohin? Was verdient man in Deutschland?

 

Kurzer Anfahrtsbeschreibung. Für die Anreise bis in die Türkei ab dem 07.05.2022 haben wir knapp eine Woche gebraucht. Von Hasselroth in die Schweiz zu unseren Freunden, zum Lago Maggiore und nach Ancona zur Fähre nach Igoumenitsa. Nach 750 Kilometern durch Griechenland (Autobahn, Maut spottbillig, aber eigene Tankstellen hatte diese Autobahn nicht. Man muss abfahren und eine suchen. Wenn man Glück hat, sind diese ausgeschildert, wenn Pech hinzukommt, macht der Besitzer gerade Mittagspause) sind wir am Freitag, 13.05.22 über die griechisch / türkische Grenze in Ipsala gereist. Die Grenzformalitäten bis zum Stempel im Reisepass dauerten 1 Stunde. Ganz wichtig ist die grüne oder weiße Versicherungskarte! Nach drei Monaten muss die Türkei samt Motorrädern verlassen werden. Wir fahren nach Kesan, ein etwas herunter gekommener Ort, den man nicht unbedingt sehen muss, außer man gerät als übermüdeter Reisender auf der Suche nach einer Unterkunft dorthin. Die Hotelsuche gestaltet sich schwierig. Mein TomTom hat zwar Hotels im Angebot, aber beim Ziel ist dann keins oder völlig verwahrlost. Und Internet haben wir auch nicht. Wir hätten natürlich eine türkische Sim-Karte kaufen können, aber hatten nicht daran gedacht. Aber George findet schließlich ein Hotel an einer Tankstelle, inkl. Market. Wir wollen Istanbul umgehen und reisen über die Dardanellen an.

 

Am nächsten Tag in Lapseki nach der Brückenüberquerung in Gelibolu werden wir Zeugen eines schrecklichen Unfalls, eine Fußgängerin wird von einem LKW überrollt. Fußgänger haben es in der Türkei nicht leicht. Bei der aggressiven und ungeduldigen Fahrweise vieler Türken nimmt man wohl Menschenleben in Kauf, Geschwindigkeitsbeschränkungen sind nicht mal mehr Empfehlungen. Durch die Stadt geht es vierspurig an einem langen Markt vorbei. Der Verkehr ist dicht und wir haben uns verfranzt. Das Navi will drehen, aber wir finden wegen des Marktes am rechten Straßenrand keine Möglichkeit des Wendens.

Ein 40 Tonner LKW steht zirka 6 Meter links vor uns. Aus den Augenwinkeln nehme ich Geschrei einer kleinen Gruppe mit Kind und Hund links von uns auf dem Fußgängerüberweg wahr. Denke mir nichts

dabei, weil die Südländer gerne schreien und das normale Unterhaltung sein kann.

Der LKW bewegt sich ein paar Meter vorwärts und zum Vorschein kommt ein Arm, der sich in die Höhe streckt und bei dem weiteren Vorfahren ein menschlicher Körper, der auf der rechten Seite liegt.

HELFT MIR! Schreit der Arm.

Es ist eine Frau, sie hat blutige Finger, die nur noch halb vorhanden sind. Ein Fleischklumpen liegt auf der Straße, und etwas Rotes neben ihr erinnert an Gedärm. (!?) Mein Hirn weigert sich, das Gesehene als realistisch zu akzeptieren, dauert manchmal nur Bruchteile von Sekunden. George schaut entsetzt zu mir herüber. Ich stelle die Maschine ab und hoffe, dass sie noch lebt, dass es kein Darm ist. Die arme Frau wurde vom LKW überrollt, aber ist nicht unter die Räder geraten. Es sammeln sich viele Menschen um die Unglückliche. Und beim Näherkommen sehr ich erleichtert, dass das Rote kein Gedärm, sondern eine Plastiktüte mit Lebensmitteln ist. Wahrscheinlich war sie zum Einkaufen auf dem Markt und hat die Straße überquert. Auch die Finger sind vollständig, aber eine riesige Wunde an der linken Hand mit seitlicher Ablederung der Haut blutet heftig. Am Kopf hat sie eine große Verletzung, die auch heftig blutet. Sie schreit. Gott sei Dank. Wer schreit, lebt noch und ist nicht bewusstlos.

Ein Mann kümmert sich um sie, löst den Mundschutz und ihr Kopftuch, legt ihren Kopf auf die Handtasche. Sie schreit und schreit.

Fassungslos stehe ich mit leeren Händen da. Auch ein Miniverbandskasten unter der Soziusbank würde hier nicht viel ausrichten. Ich reiche ein Papiertaschentuch herüber, das Einzige, was ich gerade beisteuern kann, um die Wunde an der Hand abzudecken, die im Straßendreck liegt. Der Mann nimmt mir dankbar das Tuch ab. Die Verständigung ist ohne Worte möglich. Die Straße ist total verstopft. Bis hier ein Krankenwagen durchkommt, kann es dauern. Die Frau schreit nicht mehr. Meine Hilflosigkeit raubt mir den Verstand. Ich kann nichts tun. Ein Polizist taucht hinter uns auf. Gleichzeitig kommt auf der anderen Seite der Straße ein Krankenwagen angefahren.

Donnerwetter, das ging aber schnell! «Wir können hier nichts tun», sagt George. «Für sie ist gesorgt.»

Ich beobachte, wie die Verletzte auf die Trage gehoben wird. Der Polizist regelt, dass der Verkehr wieder ans Laufen kommt. Er lässt den LKW ein paar Meter vorfahren. Das wäre bei uns nicht möglich gewesen, die Straße wäre den ganzen Tag gesperrt gewesen. Mit zitternden Beinen steige ich auf die Maschine, wir drehen und verlassen zügig die Stadt.

Unser Ziel ist die Ausgrabungsstätte in Ephesus, auf Troja verzichten wir, da gibt es außer der Filmkulisse des Pferdes eigentlich nichts zu sehen. Wir suchen eine Unterkunft in Selcuk, ein sehr schönes Städtchen. Morgen nehmen wir den Shuttlebus, um zum Grabungsgelände nach Ephesus zu kommen. Die Hitze ist inzwischen auf 30 Grad angestiegen und Schattenplätze sind rar. Ich schaue mir nur wenige Ruinen an, hier wimmelt es von Touristen. George klettert auch die zahlreichen Stufen des ehemaligen Theaters hoch und fotografiert ausgiebig.

Morgen, Mittwoch, 18.05.2022, geht es zu den Kalk Sinterterrassen nach Pamukkale / Hierapolis und wir verlassen die türkische Westküste. Deren Entstehung durch Kalziumkarbonat-haltiges Wasser der Thermalquellen dauerte Jahrtausende. (Pamukkale: türkisch für Baumwollburg/Watteburg). Nachdem die zahlreichen Hotels in diesem UNESCO-Kulturerbe wieder abgerissen wurden, weil sie

erstens die Landschaft verschandelten, zweitens den Kalkfelsen das Wasser abgruben und drittens die Touristen mit ihren Schuhen die Kalkplatten verdreckten, muss man jetzt barfuß über die Sinterfläche laufen und darf in den Becken nicht mehr schwimmen.

Die Haftung unter den Fußsohlen ist gut, der Gedanke an Eis, Glätte und Schnee verflüchtigt sich irgendwann. Tatsächlich ist das Wasser, was über die 800 Meter lange Fläche läuft, stellenweise arm.

Nur unsere zarten Fußsohlen sind die raue, mit Steinchen bestreute Oberfläche nicht gewohnt. Die Touristen laufen alle wie auf Eiern.

Oben angekommen, dürfen wir Socken und Schuhe wieder anziehen. Es ist wenig los, ein Souvenirgeschäft nach dem nächsten und die üblichen Fressbuden. Aber die Terrassen sind ein echtes Highlight. Touris hin oder her, das muss man gesehen haben.

Weiter zu den Tuffsteinfelsen in Kappadokien, östlich von Nevsehir, mit Zwischenübernachtung in Beysehir am See. Besonders beeindruckend sind die Erdpyramiden, hier Mushrooms genannt. Sie sehen wirklich aus wie Pilze, ich kann mich gar nicht sattsehen.

Hier finden wir ein individuelles Hotel, Philosophia mit 10 Zimmern, Wandmalereien, Eiche, Skulpturen und einem sehr speziellen Besitzer, der sich Jesus of Cappadokia nennt. Lange Haare, langer Bart, spricht Deutsch, hat in Berlin studiert. Einige seiner Freunde kommen zu Besuch und wir sind fest integriert.

Der Aufenthalt hier verlängert sich auf eine Woche, weil mich Erbrechen, Fieber und Durchfall erwischen. Irgendeinen erwischt es in unseren Urlauben immer. Die Schwester des Besitzers kümmert sich rührend um mich und versorgt mich literweise mit bitterem Chai (starker schwarzer Tee, der aus bauchigen Gläsern getrunken wird) dem Nationalgetränk der Türken. Wir haben Gesellschaft mit 4 Österreichern aus der Steiermark bekommen, die mit 250iger Maschinen abseits der Straßen fahren und bis nach Armenien kommen wollen. Eine sehr angenehme Abwechslung mit netten Gesprächen.

Unser nächstes Ziel ist der Nemrut Dağı, 2.150 Meter hoch, nordöstlich von Adiyaman, die höchste Grabstätte der Welt, die von – inzwischen von ihrem Torso herab gestürzten – Steinköpfen bewacht wird. Elbistan haben wir als Zwischenstopp ausgewählt, weil die Gesamtroute von knapp 600 Kilometer bis zum Nemrut Dağı zu lang Nemrut Dağı beziehen wir das Hotel Euphrat. Das ist echt der Knaller!

Inmitten der weitläufigen Bergwelt mit einer fantastischen Aussicht gelegen. Der Ort nennt sich Karadut Köyü Nemrut Dagi, PK 02446 Kahta/Adiyaman. Trotz der Höhe herrschen auch hier 30 Grad. 330 Stufen sind es bis zum Dağı und zu den Steinköpfen, aber es lohnt sich!

Nun geht es nach Kurdistan: Tatvan am Van See. Es liegen 391 Kilometer vor uns. Die Strecke ist mir bei der Hitze schon fast zu viel. Deshalb schauen wir, wie es läuft. Besorgniserregend ist das verflüssigte Bitumen auf der rechten Fahrspur. Wir fahren deshalb meist links, der Verkehr wird bis auf die LKWs immer weniger. Der Van See ist siebenmal größer als der Bodensee! Hier sind die Temperaturen bei 23 Grad gut erträglich, die Gegend ist grün, die Berge bewachsen. Wir wohnen im Viersterne Hotel in der Stadt, für 35 Euro die Übernachtung und bleiben zwei Tage, weil wir eine Pause brauchen. Gesamt gefahrene Kilometer der Tiger bis heute, 31.05.2022: 4.497. Ostanatolien ist eine ganz andere Welt. Ich sehe mehr verschleierte Frauen, das Leben spielt sich auf der Straße ab, der Verkehr ist nicht mehr so aggressiv und ohne überflüssige Huperei. An Bier zu kommen, ist nicht mehr so einfach. Aber George ist ein guter Jäger. Er orientiert sich an den leeren Tuborgkästen vor dem Market. Türkischer Wein lässt sich auch gut trinken.

Der östlichste Punkt unserer Reise ist Doğubeyazıt am Vulkan Ararat, 5.125 Meter hoch. Der Ort selbst macht nicht viel her, befindet sich auf 1.625 Metern. Er lebt von Transitreisenden und dem LKW-Verkehr aus dem Iran und Armenien, oder von Rucksacktouristen, die den Aufstieg auf denArarat genehmigt bekamen. Die Grenzen sind hier nicht weit entfernt!

Nun kommt der lange Weg zurück. Geplant ist, am 01.07.22 wieder zuhause zu sein. Zunächst geht es noch nach Norden, nach Ardahan. Ein Abstecher nach Yusufeli ist auch geplant, wegen der tollen Bergstrecken. Dann geht es an der Schwarzmeerküste zurück, Istanbul vermeiden wir, der Verkehr ist mit dem Leben nicht vereinbar.

In Ardahan bleiben wir wieder einen Tag länger, weil mich der zweite Durchfall erwischt. Ich werde mal den Salat weglassen. Auch in guten Restaurants soll die Hygiene zuweilen kritisch sein. Bei der Abfahrt treffen wir ein slowakisches Paar, das gemeinsam auf einer Africa Twin unterwegs ist. Er zeigt uns Fotos einer abenteuerlichen Fahrt über Schotter, Geröll, Rinnen und Schnee. Seine Sozia ist 8 km zu Fuß gelaufen! Aber so eine Strecke hat George nicht geplant.

Die Landschaft des Kaçkar Gebirges ist einfach fantastisch. Weitläufige Berge rund um Hochebenen, angenehme Temperaturen. Wir überqueren einen Pass mit 2500 Metern.

Dann läuft es nicht mehr so gut. Wir geraten in eine riesige Baustelle mit zahlreichen Tunnels, staubigen, schottrigen Zufahrtswegen und finden den Ausgang nicht mehr. An einer Baustelle lege ich die Triumph aus dem Stand kurz ab. Wahrscheinlich in ein Loch getreten. Zur Beruhigung spendieren uns die Bauarbeiter Orangensaft. In Yusufeli finden wir das Hotel nicht, fahren weiter auf allerkleinsten Sträßchen mit Schottereinlagen. Ich bin genervt, zumal die Temperaturen schlagartig auf 35 Grad ansteigen.

Die Navis qualmen schon, in den Baustellen kennen die sich natürlich nicht aus. Man kann sagen, die Türken versetzen hier ganze Berge und laufen den Schweizern im Tunnelbau den Rang ab.

Gegen 19:30 Uhr stranden wir erschöpft mit leerem Tank und Magen in Ispir, finden das einzige Hotel am Ort zum Glück schnell. Gegen 20:30 Uhr ist es bereits stockdunkel, und dass bei 2 Stunden Sommerzeit! Der nächste Tag am Pfingstmontag dient der Erholung, mir schmerzen sämtliche Muskeln. Es ist mit 32 Grad ziemlich warm, weshalb wir nachmittags im kühlen Hotelzimmer verbleiben. Die Übernachtung übrigens für 18 Euro im Doppelzimmer. Die Biersuche gelingt problemlos, Alkohol ist in den konservativen Gegenden im Osten keine Selbstverständlichkeit mehr.

Jetzt geht es zur Schwarzmeerküste, nach Tirebolu, einem kleinen Fischerdörfchen. Eine Polizeikontrolle, sie wollen wie gewohnt nur den Führerschein von George sehen. Erstmals seit drei Wochen fängt es an zu nieseln. Die Information, dass es am Schwarzen Meer oft regnet, scheint zu stimmen. Auch am nächsten Tag hängen die Wolken tief über den Bergen und es gewittert. Wir finden ein Restaurant direkt am Hafen, das frischen Fisch grillt, den wir uns vorher sogar aussuchen können. Das besuchen wir zweimal, endlich mal kein Köfte. Morgen geht es weiter nach Samsun am Schwarzen Meer.

Samsun ist die größte Stadt am Schwarzen Meer. Wenn man sie nicht gesehen hat, verpasst man nichts. Sie zieht sich endlos lange hin. George organisiert in einem Honda Laden eine neue Dose Kettenspray.

Am Wegesrand mitten in der Stadt ein brennender PKW. Aus dem Motorraum schlagen zwei Meter hohe Flammen, im Fahrgastraum auch. Hoffentlich sind die rechtzeitig rausgekommen. Schnell vorbei.

Der Verkehr ist in Großstädten aggressiv und ungeduldig mit dauernder Huperei. Jede Lücke wird genutzt, damit man drei Meter weiterkommt. Große Motorräder sind ungewohnt, werden oft nicht wahr- oder ernst genommen. An Geschwindigkeitsbeschränkungen hält sich niemand, wir fahren mit 80 km/h durch die Stadt, sonst wird man niedergemäht. Die Türken bremsen nicht, hupen und fahren einfach strack weiter. So freundlich sie sind, auf der Straße herrscht Krieg. Das sorgt bei mir für ordentlich schweißtreibenden Stress.

Die Uferpromenade ist zwar gepflegt gestaltet, hat sogar einen Fahrradweg, doch am Strand liegen haufenweise Algen. Wer schwimmen will, muss durch einen grünen Gürtel schwimmen. Nee, danke.

Aber hier gibt es in einem Pub (ja, Pub, Beer & Barbecue) sogar Efes Pils vom Fass. Und Pizza, kein Döner, Kebab oder Köfte. Während der Hotelsuche komme ich mit einer Türkin ins Gespräch, die in Hamburg studiert hat. Sie verdient ihr Geld als Sängerin im Hotel. Das erste Mal, dass sich jemand über den „Meister“ äußert, gemeint ist Erdoğan.

„Niemand will ihn. Er muss weg. Er spricht dauernd schlecht über Europa. Das ist nicht richtig. Ich hoffe, er wird nächstes Jahr nicht wieder gewählt. Sonst gehe ich nach Deutschland zurück.“

Sie macht auf mich einen sehr resignierten Eindruck. Der Spritpreis ist in der Türkei auch stark angestiegen. Bei der Einreise am 13.05.22 lag er bei 1,30€, jetzt, am 13.06.22 bei 1,80€.

Am nächsten Tag fahren wir nur 120 Kilometer nach Safranbolu. Wer jetzt glaubt, hier gibt es Safran preiswert zu kaufen, der irrt. Das war vor langer Zeit, als der Ort noch ein wichtiger Handelspunkt der Seidenstraße war. Wegen ihres von Fachwerkhäusern bestimmten Stadtbildes steht Safranbolu seit 1994 in der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Der Ort ist interessant, enge gepflasterte Gassen mit vielen Marktständen, restaurierte Fachwerkhäuser. Vor allem der untere und obere Teil besitzen zahlreiche traditionelle Häuser und haben daher als einer der wenigen Orte in der Türkei eine mittelalterlich anmutende Atmosphäre bewahrt. Nachmittags knallt wieder ein Gewitter runter, dass in Dauerregen übergeht. Am nächsten Tag scheint wieder die Sonne und es wird sehr warm.

Wir planen über den Grenzübergang bei Edirne über Bulgarien, Rumänien und Ungarn zurück zu fahren.

Natürlich gibt es einen ausführlichen Reisebericht mittels Buches und ebook.

https://www.bod.de/buchshop/tuerkei-mit-dem-motorrad-marbie-stoner-9783756226184

Unsere Erlebnisse würden hier den Rahmen sprengen. Ich kann aber eins schon feststellen: Fahrt mal

in die Türkei. Die Gastfreundschaft und Herzlichkeit sind überwältigend. Selbst bei der Polizei. Oder

habt ihr in Deutschland mit der Rennleitung schon mal Tee getrunken?

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