Ein Bericht zur Maiausfahrt 2022

Von Vögeln, die sich in Fußrasten einnisten, und Riementrieben, die wie Vögel zwitschern.

Wir trafen uns in Gransdorf bei Bitburg, um gemeinsam in die Club-Saison zu starten.

Die Anreise war für uns erstaunlich entspannend. Da die Landstraßen voll waren, entschieden wir uns, bis Koblenz im wesentlichen Autobahn zu fahren. Es ging nicht schnell, aber flüssig vorwärts. Tempomat auf 120, und schön auf die Sonntagsfahrer aufpassen. In Koblenz haben wir einen wirklich heißen Kaffee an einer Tankstelle genossen, und von dort ging es dann an der Mosel entlang weiter. In Cochem waren laut Trophy-Thermometer 27 Grad, die Sonne schien, und es war Proppevoll. Nahezu ganz Cochem ging nur im Schritttempo zu fahren, überall wuselten Menschen herum, die mit sich selbst beschäftigt waren. Danach fuhren wir auf der B49 und B53 nach Ürzig weiter, und stoppten auf einem höher gelegenen Aussichtspunkt mit Blick auf die Hochmoselbrücke. Schnell ein paar Bilder gemacht, und dann noch die letzten Kilometer bis Gransdorf zurückgelegt.

Der Blick aufs Moseltal

Dort saßen die Kollegen im Innenhof und genossen das Zusammensein. Sie hatten bereits gegessen und ließen den Abend ausklingen. Wir sprachen kurz über die Touren, die gefahren werden sollten. Dabei stellten wir fest, dass wir mit 18 Motorrädern nicht in einer Gruppe fahren wollten, und beschlossen, uns aufzuteilen. Roger und Jack waren die Tourguides. Nebenbei erfuhren wir, dass Jörg auf dem Weg nach Gransdorf einen blinden Passagier hatte. Ein Vogel kreuzte seinen Weg, und endete -wie Jörg erst nach Ankunft feststellte- in seiner Fußraste. Mit tödlichem Ende. Dort verklemmte er sich so sehr, dass er bis nach Gransdorf mitfuhr, und dort von Jörg entfernt werden musste.

Am Freitag morgen:

So sieht Regen auf dem Windschild aus

Regen. Um 10 Uhr ging es zur ersten Tour los, Angela und ich hatten beschlossen, mit Jack zu fahren. Zu Beginn gab es leichte Abstimmungsschwierigkeiten, wir waren noch nie als Gruppe gefahren. Dazu zwei Motorräder mit Sozia dazwischen, die auch etwas Abstand hielten wo möglich, um Reserven beim Bremsen zu haben. Je länger wir fuhren, desto besser klappte es.

Gerne wollte ich Filmen, wie wir in der Gruppe durch die schöne Gegend cruisen. Da die Kamera jedoch hinter dem großen Windschild verbaut ist, klappte das mit dem Fokus nicht. Meist waren nur die Wassertropfen scharf zu sehen. Dafür allerdings hochauflösend in 4K. Also Kamera aus, Speicherplatz sparen. Dass ich dummerweise vergaß, die Kamera rechtzeitig wieder anzuschalten, ist ein klarer Fehler der anderen, besonders des Tourguides! Sind doch immer die anderen Schuld! Und woher soll ich denn bitte wissen, dass die Gegend “Müllerthal” der Teil der Strecke ist, der aus dieser tollen Gegend noch hervorsticht? Dazu später noch etwas mehr. Und woher kam dieses Zwitschern? Jörg hatte den Vogel doch entfernt, und er fuhr auch zu weit vor uns. Macht meine Trophy Ärger? Das Geräusch schwoll auf und ab, unter dem Helm war es nicht zu lokalisieren. Bildete ich mir das ein, denn Angela hörte hinter mir nichts!? Dann eine Bestätigung: Michael schaute während der Fahrt links und rechts an seiner Triple runter, ich konnte förmlich sehen, wie gern er die Hand als Höhrrohr genutzt hätte, um das Geräusch zu lokalisieren. Aber auch er fuhr irgendwie ratlos suchend weiter.

Die Sonne kam im Laufe des Tages raus, und machte die schöne Gegend noch freundlicher. Jetzt hat das Fahren richtig Spaß gemacht, freie Sicht und klare Luft, Herz, was willst Du mehr? Gegen halb zwei kehrten wir in Neuerburg ein, und genossen Mittagessen. Bei dieser Gelegenheit hörte ich dann die Auflösung zu dem mysteriösen Geräusch: Reinhold fuhr mit zu stramm gespannten Antriebsriemen, was der im Schiebebetrieb mit munterem Zwitschern quittierte. Sein Schrauber meinte, das sei kein Problem (der musste ja auch nicht hinter Reinhold herfahren…). Ich muss gestehen, ich hatte mich so dran gewöhnt, dass es mir am Samstag regelrecht fehlte ;-). Im weiteren Verlauf stoppten wir für Kaffee und Eis in Prüm, direkt gegenüber der Basilika. Wir genossen die Sonne ausgiebig, bevor wir uns wieder auf den Weg machten.

Igel und Reinhold rahmen die Basilika ein

Die Sonne blieb uns treu, und wir konnten die Gegend genießen. Wir hatten uns gefunden und fuhren sortiert unsere Tour. Ich denke, jeder kam hier auf seine Kosten und hatte Spaß.

Wie die Profis, und in einer tollen Umgebung

Gegen 18 Uhr waren wir zurück in der Unterkunft. Nach dem Abendessen saßen wir wieder zusammen und erzählten uns von unseren Fahrten. Da Harald auch mit Kamera fuhr, diese zunächst aber nicht sonderlich gut befestigt war, hatte auch er keine Aufnahmen vom Müllerthal. Eigentlich wollten wir am nächsten Tag beide mit Roger nach Sinsheim ins Museum fahren. Jack bot jedoch an, für Filmaufnahmen seine Tour so umzuplanen, dass wir nochmal den Weg von bzw. nach Müllerthal filmen konnten. Also fuhren wir auch Samstag wieder mit Jack, denn die Strecke in der tollen Gegend ist wirklich beeindruckend.

Zunächst fuhren wir gemeinsam zur Tankstelle, bevor sich die Gruppen dann aufteilten. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich nochmal ausdrücklich für die wirklich hilfreiche Unterstützung beim Reinigen des Windschilds bei Ralf bedanken, ohne ihn wären die Aufnahmen danach nur halb so scharf gewesen! Und offensichtlich hatte er Spaß dabei:

Huhu!

Also auf nach Müllerthal und endlich die Aufnahmen nachholen. Beim Zwischenstopp in Echternach hatte Harald die Gelegenheit, seine Kamera zu fixieren. Angela traute sich, mit der kleinen Kamera auf dem Selfie-Stick nach hinten zu filmen. Somit hatten wir jede Option für gute Filmaufnahmen.

Die Videos sind inzwischen zusammengfügt, sehen kann man es hier: https://gopro.com/v/o6qO2kMP08WbV.

In Berdorf besuchten wir einen Käseladen, die eigentlich schon Mittagspause hatten. Angesichts der vielen Kunden war das Thema jedoch schnell durch, und wir kauften leckeren Käse ein, den wir umgehend an den Tischen vorm Laden probierten. Denn gleichzeitig hatte die nette Verkäuferin ein Baguette aufgebacken, und Michael hatte Brötchen besorgt. Frisch gestärkt ging es weiter nach Vianden. Auch hier war es voll mit Menschen, wir ergatterten Parkplätze rund um “Le Badigeonneur”, einem Brunnen an der Grand Rue. Na gut, um den Brunnen herum…, Harald hat eigentlich im Brunnen geparkt, allerdings hat er dafür auch die schönsten Bilder von der Location:

Als wäre er Teil des Kunstwerks. Und seine Bobber passt auch dazu!

Auf dem Weg zur Unterkunft kamen wir noch einmal durch einen kleinen Schauer, aber das war kaum der Rede wert. Die Strecke durch den Wald über Hügel und durch Täler, alles hat einfach Lust auf mehr gemacht. Bevor wir Luxemburg verließen, mussten wir natürlich noch einmal tanken. Bei rund 30Cent pro Liter weniger konnten wir uns das nicht nehmen lassen. In Deutschland zurück wurde es noch einmal Nass. Diesmal war der Schauer etwas heftiger, konnte uns aber nicht stoppen, denn er war nicht von langer Dauer. Außerdem hatten wir uns voll aufeinander eingespielt, zügig ging es vorwärts. Aufgereiht wie an einer Perlenschnur fuhren wir die letzten Kilometer und genossen jede Kurve. Zum Abendessen gab es Gegrilltes, und anschließend schauten wir uns die ersten Ausschnitte von den Videos des Tages an.

Die Zufahrt zur Pension

Sonntag ging es früh raus, da der Weg heim lang war. Leider waren diesmal Landstraßen und Autobahnen sehr voll, bereits an der Abfahrt Mayen ging es nur sehr zäh vorwärts, viele wollten den Ausgang des 24h-Rennens am Nürburgring Live erleben. Auch später auf der A5 und der A7 standen wir kurzzeitig, aber so schnell, wie die Staus entstanden, lösten sie sich auch wieder auf.

Resümee: Wir hatten eine Menge Spaß mit dem TMOC, die Touren haben Spaß gemacht, auch wenn sie viel zu kurz waren ;-). Wir könnten immernoch durch diese tolle Gegend fahren, und einfach genießen. Auch die Unterkunft bot alle Facetten. Wir wunderten uns, dass bei all der Dekoration auf Schränken und Sofas kein Staubkorn zu sehen war. Hut ab! Unser Zimmer war groß, ein kleiner Flur, ein Schlafzimmer, eine Toilette, ein kleiner Stauraum mit Besteck und Geschirr, sowie ein Badezimmer mit Dusche und Badewanne, und als Sahnehäubchen dazu ein Balkon. Toll. Die Beleuchtung war mir zu dunkel, im Zeitalter von Tageslicht-LED hätte ich mir besseres gewünscht. Die Wassertemperatur war etwas schwer zu steuern, zwischen Heiß und Kalt waren nur wenige Zehntelmillimeter Weg der Armatur. Die Eigentümer und das Personal waren sehr freundlich, und das gesamte Ambiente sehr gemütlich. Wir haben gut geschlafen, die Betten waren gut, und die Umgebung war sehr ruhig.

Alles in allem war es ein tolles Wochenende, und wir sind froh, mit Euch gefahren zu sein! DANKE! an alle, die dabei waren, geplant haben, und an Roger und Jack für die tollen Touren. Wir hoffen, einer von Rogers Mitfahrern schreibt noch etwas zu den beiden Touren, die Bilder von der Gruppe sehen so aus, als wäre es einen Bericht wert!

Wir freuen uns auf die nächsten Touren mit Euch!

Michael und Angela

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